Der Kurort Pizunda ist eine Perle der Schwarzmeerküste und befindet sich in der
Abchasischen ASSR, die ein Teil Georgiens (oder auch Grussinien genannt) ist. Es liegt ca. 20 km südlich des
russischen Kurortes Sotschi. Von Bergen umgeben ist diese Ecke der Schwarzmeerküste besonders reizvoll. Eine
große, ca. 10 km lange Landzunge ragt in das Meer hinaus. Es herrscht ein eigenes Mikroklima mit langen
heißen Sommertagen und milden Wintern nicht unter +7 °C. Im Jahr 1968 wurde Pizunda zum Unions-Kurort
ernannt.
Aber die Geschichte ist viel älter und reicht bereits 2500 Jahre zurück. Im 6./5. Jh. v. u. Z. gründeten
Reisende aus Milet (Griechenland) ihre Kolonie, die sie Pityus (altgr. "Kiefer") als Ausdruck für die hier
wachsenden Kiefern nannten.
Durch Archäologen endeckte Überreste von Tempeln, Festungen und Wohnhäusern sowie Stücke aus
Zeiten griechischer und römischer Zivilisation beweisen, daß es sich um eine bedeutende Handelsstadt
gehandelt hat. Sie bewahren die Erinnerungen an die kunstgewandten Handwerker des großen Pityus. Die alten
Bauwerke bestechen durch ihre majestätische Strenge ihrer Architekturformen. In der Pizunda-Kathedrale
befindet sich ein Museum mit Austellungsstücken dieser Eposchen. Die Kathedrale stammt aus dem 10. Jahrhundert
und diente dem Patriarchen des ganzen Westkaukasus als Residenz. Pizunda erlebte viele historische Stürme.
Hier waren Römer, Ostgoten, Genueser und Türken - alle plünderten und verheerten dieses Gebiet.
Das Wäldchen aus den Relikten-Kiefern umgibt den Ort von allen Seiten. Es dehnt sich über 200 ha aus und
ist einzigartig auf der Welt. Es wurde 1926 unter Naturschutz gestellt. Der herbe, durch die Sonneneinstrahlung
erwärmte Fichtenduft ruft gelegentlich leichten Schwindel hervor; die rosa-goldenen Stämme ragen weit in
den Himmel empor. Der Patriarch dieser Bäume ist rund 500 Jahre alt und über 40m hoch. An dieses
Schutzgebiet grenzt ein kleiner moosbewachsener Buchsbaumwald, dessen Bäume hart sind wie Metall. Daraus erheben
sich wie weiße Segel sieben schlanke Hotelgebäude, dazwischen Bars, Solarien Sportplätze und
ein Schwimmbecken mit Meerwasser sowie verschiedene Freiluftgaststätten.
Der Argonautensage nach sind die Ufer des Nordkaukasus das Land des "Goldenen Vlieses". Den Figuren dieser Sage,
insbesondere Medea, wurde viel Erwürdigung erbracht und am Strand von Pizunda ihre Denkmäler errichtet.